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Geschichte

Die Gemeinde Brammer besteht aus dem gleichnamigen Dorf sowie den Ausbauten Brammerau, Brammerhöh und Papenkamp. Der Ort wird 1442 als "to Brammer" urkundlich erst sehr spät genannt, was aber nicht bedeutet, daß das Dorf eine junge, spätmittelalterliche Siedlung ist.

Vielmehr wird es sich bei Brammer um eine hochmittelalterliche Gründung des 12. oder 13. Jahrhunderts handeln, denn der Ortsname deutet auf eine landschaftliche Gegebenheit hin - typisch für Neusiedlungen jener Zeit. Das Name "Brammer" leitet sich vom mittelniederdeutschen brambere ab, was soviel wie "Gesträuch, Dornengesträuch, Brombeere" bedeutet. Aus diesem Grund zeigt das in grün gehaltene Wappen - diese Farbe steht für die Landwirtschaft - eine silberne Brombeerranke. Unter dieser versinnbildlicht ein ebenfalls silberfarbenes Wellenband die Brammer Au, dem einzigen nennenswerten Gewässer des Gemeindegebietes.

Bevor Brammer als Ort urkundlich 1442 genannt wird, tauchen in zwei älteren Dokumenten schon zwei Personen mit diesen Namen auf: 1355 handelte es sich um Marquard Brammer - möglicherweise ein Rendsburger Ratsherr - und 1377 um Schele von/aus Brammer. Dieser scheint ein arger Mensch gewesen zu sein, denn in besagter Urkunde wird er mit anderen als "complices" - also Komplizen - des holsteinischen Grafen Heinrich II., dem "Isern Hinnerk", bezeichnet, die angeblich das Kloster Bordesholm beraubt und auch sonst bedrückt hatten. Um den Fall zu untersuchen, lud der Propst des pommerschen Greifswalds Graf Heinrich samt "complices" im päpstlichen Auftrag vor sein Gericht. Der Ausgang der Verhandlung, falls die Angeklagten der Vorladung jemals gefolgt sind, ist leider nicht überliefert.

Eine dritte Person namens Brammer spielt für den gleichnamigen Ort eine nicht unwesentliche Rolle, denn 1456 verkaufte Sievert Brammer, Kirchherr (= Pfarrer) zu Witzwort in Eiderstedt, seinem Landesherrn Adolf VIII. "etlike erffgudere to Brammer ime kerspele Nortorppe". Bei den "etlichen Erbgütern", die Sievert Brammer in seinem Heimatort besaß, handelte es sich immerhin um das halbe Dorf! Es ist anzunehmen, daß sich die andere Hälfte Brammers schon in landesherrlichem Besitz befand, denn von weiteren Landkäufen nach den Erwerbungen von 1456 ist nichts überliefert.

Werfen wir abschließend einen Blick auf zwei der drei eingangs genannten Ausbauten: Brammerau und Papenkamp. Während diese Landstelle einst dem "Papen" - also dem Pfaffen - der Nortorfer Kirche gehörte und so ihren Namen erhielt, gelangte der Hof Brammerau 1937 an den Fabrikanten Meese, der sich hier eine herrschaftliche Villa errichten ließ und dort das Leben auf dem Lande - inclusive der unentbehrlichen Jagd - genoß. Durch Zukauf benachbarter Stellen entstand daneben aber auch noch ein musterhafter bäuerlicher Großbetrieb, was beweist, daß Fabrikanten auf landwirtschaftlichem Gebiet ebenso erfolgreich sein können.

Weiterführende Literatur

  • Richard Dölling. Chronik der Gemeinde Brammer. Von der Vorgeschichte bis in die heutige Zeit. Brammer 1993.
  • Zeittafel

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